Eurocopter EC120 B Colibri HB-ZDS
Pilatus PC-6/B2-H4 HB-FNX PR-AJJ
Let L410 UVP-E20D 2710
Travel Air E-4000 NC645H

Pilatus PC-9

Die PC-9 ist ein nach modernsten Gesichtspunkten entwickeltes und ausgerüstetes Turboprop-Trainingsflugzeug, das in der Lage ist, auch die Aufgaben des leichten Jettrainers zu übernehmen. Nach Abschluss der PC-9 Ausbildungen sind die Pilotenschüler in der Lage, direkt auf einen modernen Kampflugzeug-Doppelsitzer umzusteigen.
Obschon die PC-9 mit der PC-7 äusserliche Ähnlichkeit aufweist, hat sie mit dem Vorgängermuster höchstens noch 10 % gemeinsam. Nebst einem bedeutend stärkeren Triebwerk verfügt die PC-9 über ein neues Flügelprofil und ein in der Höhe abgestuftes Cockpit, das vom hinteren Sitz eine noch bessere Sicht gewährleistet. Beide Piloten verfügen über einen Schleudersitz vom Typ Martin Baker Mk 11A. Das klimatisierte Cockpit ist mit neuster Instrumentierung wie Bildschirmanzeigen (EFIS) und head-up-display (HUD) ausgerüstet. Unter dem Rumpf ist eine grosse Luftbremse montiert, das Fahrwerk weist Hochdruckreifen auf und ist im Flug vollständig mit Klappen abgedeckt.
Der Entschluss zum Bau der PC-9 wurde im Mai 1982 gefasst, ein eigentlicher Prototyp wurde aber nicht gebaut. Zwei Jahre später, am 9.Mai 1984, konnte das erste Vorserienflugzeug HB-HPA, Werk Nr. 001, anlässlich des Roll-out der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dabei wurden die zahlreichen Gäste mit der Mitteilung überrascht, dass Chefpilot Hans Galli den Erstflug bereits zwei Tage vorher ausgeführt hatte!
Das zweite Vorserienflugzeug, HB-HPB, Werk Nr.002, welches schon weitgehend der Serienausführung entsprach, führte den Erstflug am 20.Juli 1984 aus. Für Vorführ- und Ausbildungszwecke verwendet Pilatus neben den zwei Vorserienflugzeugen noch die PC-9 mit den Kennzeichen HB-HPE und HB-HPF.
Den ersten Auftrag für vier PC-9 erteilte Burma, und 1984 interessierte sich auch die Royal Air Force für die PC-9 und gab diesem Typ den Vorzug. Der Regierungsentscheid zugunsten der Embraer Tucano vom 21 .März 1985 verhinderte aber das Geschäft mit England über rund 130 PC-9 Flugzeuge. Für die Royal Saudi Air Force wurde am 26.September 1985 ein Auftrag über 30 PC-9 via British Aerospace erteilt.
Trainerprobleme hatte auch Australien. Das Parlament musste 1985 feststellen, dass das Projekt A.10 Wamira I das Entwicklungsbudget bereits weit überschritten hatte und der Termin für die Projektreife nicht eingehalten werden konnte. In der Folge liess Australien das Projekt fallen. Als Nachfolgemuster standen sich dann die PC-7 und die PC-9 von Pilatus sowie die brasilianische Embraer Tucano gegenüber. Am 16. Dezember 1985 fiel der Entscheid zugunsten der PC-9, und am 10. Juli 1986 konnte das Lizenzabkommen für 67 PC-9 unterzeichnet werden. Es beinhaltet die Lieferung von zwei kompletten Flugzeugen PC-9/A, sechs weiteren zum Zusammenbau in Australien und die Anlieferung von Hauptbauteilen für weitere elf Flugzeuge. Die restlichen PC-9/A werden beim Hauptauftragnehmer Hawker de Havilland Ltd in Australien in Lizenz gefertigt. Da die Royal Australian Air Force ihre PC-9/A mehrheitlich auf Graspisten einsetzen wollte, sind die PC-9/A mit Niederdruckreifen ausgerüstet. Die zwei von Pilatus gefertigten Flugzeuge 423-001 und -002 verliessen Stans am 1. Oktober 1987 und trafen am 16. Oktober in Bankstown, Sydney ein. Die erste in Australienmontierte PC-9/A, 423-003 flog zum ersten Mal am 14. November 1987.
Im Sommer 1987 mussten die schweizerischen ZielschleppfIugzeuge C-3605 überraschend stillgelegt werden und standen daher den Flabtruppen für die Schiesskurse nicht mehr zur Verfügung. Dies veranlasste die Gruppe für Rüstungsdienste (GRD) bereits im Herbst 1987 - statt wie für 1988 vorgesehen - damit zu beginnen, die PC-9 als C-3605-Ersatz zu erproben. Die Pilatus Flugzeugwerke mussten unter grossem Zeitdruck die PC-9, mit einer neuen Schleppvorrichtung ausrüsten, damit diese ab 30.September 1987 für die Flab-Schiesskurse zur Verfügung stand.
Zwei PC-9, C-401 und C-402, mit einem auffälligen gelb/schwarzen Anstrich konnten im Sommer 1988 an das Zielfliegerkorps geliefert werden. Zwei weitere Maschinen (C-403, C-404) folgen im Herbst 1989. Der Behälter mit dem Schleppsack ist unter der linken Tragfläche, die Winde ist unter der rechten montiert.

Technische Daten

Eine Propellerturbine Pratt & Whitney of Canada PT6A-62 (1150 PS, reduziert auf 950 PS)

Spannweite

10,12 m

Länge

10.17 m

Höhe

3,25 m

Flügelfläche

16,29 m2

Leergewicht

1685 kg

Startgewicht

3200 kg

Maximalgeschwindigkeit

667 km/h

Reisegeschwindigkeit

556 km/h

Minimalgeschwindigkeit

118 km/h

Steigleistung

1246 m/min

Gipfelhöhe

11582 m

Reichweite

1538 km

Startstrecke

255 m

Landestrecke

290 m